In diesem Jahr kam es bei Amazons Elastic Compute Cloud zu einem schweren Ausfall, der zum Absturz einiger sehr großer Websites führte, darunter unter anderem GitHub, Reddit und Imgur. Für Endnutzer war das sicherlich ärgerlich und den betroffenen Seiten bereitete dieser Umstand starke Kopfschmerzen. Ich frage mich aber auch, wie viele dieser Amazon EC2-Server zum Zeitpunkt des Ausfalls interne Prozesse für Unternehmen, die einige oder alle ihrer Dienstleistungen in Cloud-Speicher umgelagert hatten, ausführten? Risikomanager müssen diese Vorfälle beim Vergleich von Cloud-Anbietern im Hinterkopf behalten.
Eine der Dienstleistungen, die von vielen als selbstverständlich angesehen wird, ist der Zugriff auf Daten. Wenn Netflix oder Reddit für einen ganzen Nachmittag ausfallen, hat dies wahrscheinlich keinen Einfluss auf die Produktivität Ihres Unternehmens. Was aber geschieht, wenn Sie Ihren File-Server oder Ihre SharePoint-Infrastruktur auf die Cloud umgelagert haben? Wir betrachten Datendienste häufig als technischen Pluspunkt, sodass die Umlagerung zu Cloud-Speichern vor allem eine Frage der Kosten und SLAs ist. Aber die Daten selbst sind keine technischen Pluspunkte, sondern geschäftliche bzw. organisatorische. Daten gehören nicht der IT-Abteilung, sondern den Benutzern, die diese nutzen, um (hoffentlich) gewinnbringende Aktivitäten auszuüben.
Es gibt sicherlich Fälle, bei denen es Sinn macht, die Datendienste auf Cloud-Speicher umzulagern, aber als Dienstleistungsanbieter müssen wir dabei ständig im Auge behalten, welche Kompromisse wir eingehen und was wir aufgeben, wenn wir die Infrastruktur von externen Unternehmen anmieten.
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