Neue EU-Datenschutzgesetze

Anlässlich der CeBIT 2015 in Hannover, befragte Varonis IT-Fachleute aus dem Kreis der Fachbesucher im Hinblick auf die neuen EU-Datenschutzgesetze. Diese reformieren die seit 1996 gültigen Datenschutzverordnungen. Ein Auszug aus...
Michael Buckbee
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Letzte aktualisierung 28. Oktober 2021

Varonis-Umfrage bestätigt: Noch bleibt für Unternehmen einiges zu tun

 

Anlässlich der CeBIT 2015 in Hannover, befragte Varonis IT-Fachleute aus dem Kreis der Fachbesucher im Hinblick auf die neuen EU-Datenschutzgesetze. Diese reformieren die seit 1996 gültigen Datenschutzverordnungen.

Ein Auszug aus den neuen EU-Verordnungen:

  • Innerhalb der umfassenden Überarbeitung der EU-Datenschutzgesetzgebung liegen die Strafen bei Zuwiderhandlungen nun zwischen 2% der jährlichen Einnahmen und gehen bis zu einer Höchststrafe von 100 Millionen Euro, wenn es Unternehmen nicht gelingen sollte vertrauliche Daten von EU-Bürgern ausreichend vor Datenschutzverletzungen zu schützen.
  • Zu diesem generellen Strafmaß kommen unter Umständen weitere Einzelforderungen, die sich selbst für ein Großunternehmen zu signifikanten Kosten aufaddieren.
  • Zudem markieren die neuen Datenschutzgesetze einen Wendepunkt: Von einem Modell der weitgehenden Selbstregulierung hin zu einer Durchsetzungs- und Kontrollregelung. Die darauf basierenden Gesetze betreffen jedes Unternehmen, das personenbezogene Daten europäischer Bürger und Bürgerinnen speichert. Das gilt auch für US-amerikanische Unternehmen, die in Europa tätig sind.

Wussten Sie schon:

Abbildung 1

Abbildung 2

Abbildung 3

Die komplette Infografik können Sie hier herunterladen. Die vollständigen Resultate unserer Umfrage haben wir hier zusammengefasst.

Mark Deem, Partner bei Cooley LLP, UK zu den Umfrageergebnissen: „Im Hinblick auf den stark erweiterten Geltungsbereich der neuen EU-Datenschutzgesetze sowie das damit einhergehende deutlich erhöhte Strafmaß, werfen die Umfrageergebnisse ein interessantes Licht darauf, in welchem Umfang Unternehmen und Organisationen tatsächlich angemessen vorbereitet sind. Und dies sowohl in Bezug auf die umfassenden Compliance-Anforderungen als auch in Bezug darauf, wie im Falle einer Datenschutzverletzung gemäß der neuen EU-Gesetze zu verfahren ist. In der Tat ist das potentiell verhängte Strafmaß innerhalb der neuen Gesetzgebung deutlich näher an Geldbußen, die üblicherweise bei Bestechungsfällen oder Kartellrechtsverstößen verhängt werden. Für den kompletten Finanzsektor werden Datenschutz und Compliance ganz genau so wichtig sein wie die Compliance mit der Finanzaufsicht FCA. Auch wenn die Gesetze vermutlich nicht vor 2017 endgültig in Kraft treten, sind Unternehmen, die datenbasiert Waren und Dienstleistungen in der EU anbieten, gut beraten, sich schon jetzt entsprechend auf die neuen Compliance-Herausforderungen vorzubereiten. Meiner Einschätzung nach gibt es noch viel Nachholbedarf, wollen Unternehmen nicht zu Leidtragenden der neuen EU-Datenschutzgesetzgebung werden.“

Wie kann Ihr Unternehmen sich angemessen auf die neuen EU-Datenschutzgesetze vorbereiten?

Varonis hat 7 Empfehlungen für Sie zusammengestellt, die dazu beitragen, sich auf die mit den neuen EU-Gesetzen einhergehenden Compliance-Herausforderungen vorzubereiten:

1. Minimieren Sie Datenerhebungen – Der EU-Gesetzesentwurf enthält strikte Richtlinien, um die Datensammelwut von Unternehmen gegenüber Verbrauchern zu limitieren.
2. Unmittelbare Anzeigepflicht bei Datenschutzverstößen: Die unmittelbare Anzeigepflicht bei Datenschutzverstößen ist eine neue Anforderung, die auf alle in Europa tätigen Unternehmen zukommt.
3. Seien Sie zurückhaltend beim Aufbewahren von Daten: Die Minimierungsgebote innerhalb der neuen Gesetze gelten nicht nur für den Umfang der erhobenen Daten, sondern wirken sich auch darauf aus wie lange Daten aufbewahrt werden dürfen. Mit anderen Worten: Sie sollten Daten nur solange speichern wie es für den ursprünglich intendierten Zweck tatsächlich nötig ist.
4. Neue Definition personenbezogener Daten: Die EU hat die Definition der sogenannten personenbezogenen Daten deutlich erweitert; diese Änderung ist besonders wichtig, weil sich die neuen EU-Datenschutzgesetze auf den Schutz genau dieser personenbezogenen Daten konzentrieren.
5. Verwenden Sie klare und deutliche Formulierungen: Um Daten zu erheben brauchen Sie die eindeutige Einwilligung eines Konsumenten (also sein klares „opt-in“).
6. Recht auf Datenlöschung: Mit dem sogenannten „Recht auf Löschung“ können Verbraucher eine bereits erteilte Einwilligung in Bezug auf die Datenerhebung widerrufen; Unternehmen müssen diese Daten dann löschen.
7. Cloud Computing – Die neuen EU-Datenschutzgesetze gelten analog für das Cloud Computing. Das Gesetz folgt den Daten.

Umfrage-Methodologie
Die 145 internationalen Umfrageteilnehmer repräsentieren das Fachpublikum der weltweit größten IT-Technologie Messe, der CeBIT in Hannover, Deutschland, mit 221.000 Besuchern im März dieses Jahres. Die Befragten kommen zu 16% aus deutschen Banken, zu jeweils 3% aus US-Banken und EU-Bankhäusern, 45% der Befragten rekrutierten sich aus anderen deutschen Wirtschaftsbereichen und Unternehmen, 26% aus anderen EU-Wirtschaftsbereichen und Unternehmen und 7% waren US-amerikanische Unternehmen.

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Wie soll ich vorgehen?

Im Folgenden finden Sie drei Möglichkeiten, wie Sie das Datenrisiko in Ihrem Unternehmen verringern können:

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