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Meine Oma benutzt Dropbox – Warum nicht auch ich?

Geschrieben von Michael Buckbee | Dec 3, 2012 11:38:00 AM

von Ken Spinner

Mein erster Kontakt mit Technologie war Anfang der 80er Jahre. Ich erinnere mich noch gut an die Zeiten von Modems, Multiplexverfahren, Akustikkopplern und DIP-Schaltern. Die meisten von uns wissen nicht, dass es cloud-basiertes Filesharing bereits in den 80ern gab. Allerdings brauchte man ein Konto bei einem der großen X.25-„Cloud“-Serviceprovider, wie Tymnet oder Telenet.

Auf die Gefahr hin, dass ich mich als Nostalgiker bekenne, aber früher kamen nur die Personen mit derart exotischen Produkten in Berührung, die ein wahres Interesse an Elektronik hatten (vor allem Menschen unter 30). Weder meine Großmutter noch meine Mutter hatten technische Kenntnisse und ehrlich gesagt, habe ich auch nie versucht, daran etwas zu ändern. Es war eine Sprache, die nur einige Privilegierte verstanden. Aber diese Zeiten sind jetzt vorbei.

Heute hat Oma ein iPad, ein Twitter-Konto, nutzt Online-Banking und weiß, was Megapixel sind. Sie textet, twittert und schießt Fotos…unzählige Fotos. Sie nutzt moderne Cloud-Speicher, um die Fotos auf Dropbox abzulegen, sodass ihre Nichte – die eine Schule für Archäologie im Nahen Osten besucht – den Schal sehen kann, den Oma ihr zu Weihnachten strickt.

Wenn Oma Dropbox verwenden kann, WARUM NICHT AUCH ICH?

Das ist eine Frage, die den IT-Fachkräften fast täglich von ihren Unternehmen gestellt wird.

Um diese Fragen beantworten zu können, müssen wir zunächst verstehen, warum Oma Dropbox verwendet. Kurz gesagt – Es ist extrem benutzerfreundlich. Oma meldet sich mit ihrem Benutzernamen und Passwort an, zieht ihr Schalfoto in das Fenster und legt es dort ab. Voila! Schon kann ihre Nichte das Foto fast umgehend downloaden und ansehen.

Im Gegensatz zu den X.25-Cloud-Diensten wie Tymnet und Telnet haben aktuelle Filesharing-Dienste, die auf Cloud-Basis arbeiten, (darunter auch Dropbox) ausgesprochen gute Arbeit dahingehend geleistet, „Einfachheit als Design-Ziel“ umzusetzen. Viele andere verbraucherorientierte Dienste und Produkte haben ebenfalls dank des gleichen Schemas verbreitet Anwendung gefunden – z. B. das iPod.

Wenn also die Leitung der Personalabteilung Ihnen mitteilt, dass in Zukunft Dropbox verwendet werden soll, um Mitarbeiterinformationen mit einem Lieferanten zu teilen (genauso einfach, wie auch Familienfotos geteilt werden), was würden Sie dieser Person sagen? Viel wichtiger ist aber die Frage, welche Alternative können Sie zum Teilen sensibler Daten mit Dritten anbieten?

Hier eine Liste mit fünf Taktiken, die Sie verwenden können:

1. Erklären Sie, dass verbraucherorientierte Websites nicht den gleichen Schutz bieten wie IT-Systeme von modernen Unternehmen.

2. Lassen den Gesprächspartner wissen, dass ein Benutzername und ein Passwort möglicherweise für den Schutz eines Schalfotos ausreichen, der Schutz von Daten, aus denen die Sozialversicherungsnummern von Mitarbeitern, Wohnanschriften und medizinische Informationen hervorgehen, aber mehr als nur einen Passwortschutz erfordert.

3. Führen Sie an, dass Datenschutzverletzungen auf cloud-basierten Speichernetzwerken regelmäßig vorkommen, und dass der Verlust von Daten in einem Unternehmen zu irreparablem Schaden führen kann.

4. Machen Sie deutlich, dass die rechtlichen Anforderungen viele Unternehmen zu einer regelmäßigen Prüfung der Berechtigungen, zur Zugriffskontrolle der Datenverwendung und zur Verschlüsselung bestimmter Daten verpflichten. Die meisten cloud-basierten Filesharing-Dienste lassen diese Arten an Kontrollen nicht zu.

5. Zeigen Sie, dass es Alternativen gibt! Genauer gesagt, dass es Produkte gibt, die eine ähnliche Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit bieten und die zum Teilen von sowohl Schalfotos als auch Mitarbeiterinformationen verwendet werden können, ohne die Sicherheit der Daten zu gefährden.

Interessanterweise kommt ein Bericht aus 2010 zu dem Schluss, dass das größte Wachstum der sozialen Netzwerke von Internetbenutzern im Alter von 74 oder darüber resultiert. Aber genug davon. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden – ich muss noch eine Runde Pong spielen gehen.

 

 

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