Vor kurzem ist eine neue Ransomware-Variante aufgetaucht: Ransom32 RaaS.
Obwohl sie verschlüsselte Dateien nicht umbenennt, wird sie bereits von manchen als der CryptoLocker-Nachfolger bezeichnet, da auch Ransom32 AES-Verschlüsselung benutzt.
Ransom32 spielt jedoch in einer ganz eigenen Liga, denn die neue Variante unterscheidet sich in zwei wichtigen Punkten von anderer Ransomware:
1. Ransom32 ist die erste Ransomware, die in JavaScript geschrieben wurde. Sie basiert auf NW.js, mit dem normale Desktop-Anwendungen für Windows, Linux und Mac mit Hilfe von JavaScript entwickelt werden. Obwohl Ransom32 bisher nur im Windows-Format bekannt ist lässt sie sich mit wenig Aufwand auch für Mac- und Linux-Betriebssysteme einsetzen.
2. Ransom32 wird auch als Ransomware-as-a-Service (RaaS) angeboten. Man findet sie im Tor-Netzwerk. Prinzipiell kann sie also jeder herunterladen und verteilen. Den RaaS-Dienst zu nutzen, ist ausgesprochen simpel– man braucht lediglich eine Bitcoin-Adresse, an die das Lösegeld gezahlt werden soll.
Ist die Bitcoin-Adresse eingegeben, erscheint eine Verwaltungskonsole. Sie enthält Statistiken zu bereits eingegangene Zahlungen und infizierten Systemen. Zusätzlich kann man dort Einstellungen vornehmen, beispielsweise wie viele Bitcoins gefordert werden und welche Meldungen das potenzielle Opfer angezeigt bekommen soll.
Gemäß unten stehendem Screenshot beanspruchen die Entwickler von Ransom32 derzeit 25 Prozent des Lösegelds für sich.
Was passiert bei der Verschlüsselung?
Die Malware dringt auf die übliche Weise in Systeme ein: Phishing, veraltete Software mit bekannten Sicherheitslücken usw. Sobald sie installiert und gestartet wird, verbindet sie sich mit einem Command-and-Control-Server des Tor-Netzwerks und zeigt eine Lösegeldforderung sowie die entsprechende Bitcoin-Adresse zur Zahlung des Lösegelds an.
Es ist auch wichtig zu wissen, dass der Computer des Opfers während der Verschlüsselung der Dateien nicht langsamer wird, denn Ransom32 belegt maximal 25 Prozent der CPU-Ressourcen.
Werden die Dateien nach der Lösegeldzahlung entschlüsselt?
Ja. Ein weiteres interessantes Feature von Ransom32: Der Nachweis, dass die betroffenen Dateien prinzipiell zu entschlüsseln sind (hier finden Sie eine Liste der betroffenen Dateitypen).
Ransom32 „bietet an, auch eine einzelne Datei wieder zu entschlüsseln, um dem Opfer zu beweisen, dass der Malware-Entwickler die Verschlüsselung tatsächlich wieder aufheben kann“, erklärt Malware-Forscher und CTO Fabian Wosar. „Dazu schickt sie den verschlüsselten AES-Schlüssel der gewählten Datei an den C2-Server, der dann den entschlüsselten AES-Schlüssel für die Datei zurücksendet.“
Schadensbegrenzung
In unserem Complete Ransomware Guide finden Sie Informationen dazu, wie Sie Probleme dieser Art aufdecken und den Schaden begrenzen können.
Betroffene Dateitypen1
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Bisher benennt Ransom32 verschlüsselte Dateien nicht um. Außerdem werden folgende Ordner bei der Verschlüsselung ausgelassen:
- windows
- winnt
- programdata
- boot
- temp
- tmp
- $recycle.bin
Um herauszufinden, ob ein Computer (oder Server) infiziert ist, suchen Sie nach den folgenden Dateien:
%Temp%\nw3932_17475
%AppData%\Microsoft\Windows\Start Menu\Programs\Startup\ChromeService.lnk
%AppData%\Chrome Browser\
%AppData%\Chrome Browser\.chrome\
%AppData%\Chrome Browser\.chrome\cached-certs
%AppData%\Chrome Browser\.chrome\cached-microdesc-consensus
%AppData%\Chrome Browser\.chrome\cached-microdescs
%AppData%\Chrome Browser\.chrome\cached-microdescs.new
%AppData%\Chrome Browser\.chrome\lock
%AppData%\Chrome Browser\.chrome\state
%AppData%\Chrome Browser\chrome
%AppData%\Chrome Browser\chrome.exe
%AppData%\Chrome Browser\ffmpegsumo.dll
%AppData%\Chrome Browser\g
%AppData%\Chrome Browser\icudtl.dat
%AppData%\Chrome Browser\locales\
%AppData%\Chrome Browser\msgbox.vbs
%AppData%\Chrome Browser\n.l
%AppData%\Chrome Browser\n.q
%AppData%\Chrome Browser\nw.pak
%AppData%\Chrome Browser\rundll32.exe
%AppData%\Chrome Browser\s.exe
%AppData%\Chrome Browser\u.vbs
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